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Eine Meinung von Nils Bettinger zur gestrigen Mahnwache des Bündnis für Demokratie
- 22.02.2025 um 13:22
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Ich gebe zu, ich war zunächst skeptisch, als das Bündnis für Demokratie zu einer Mahnwache auf dem Lambertusplatz eingeladen hat – noch dazu nur zwei Tage vor der Bundestagswahl. Besonders der Slogan „Wir sind die Brandmauer“ ließ mich zweifeln. Zudem hatte der bisherige Sprecher des Bündnisses, Detlef Laumann, vor gerade einmal zwei Wochen alle Ämter niedergelegt. Es ist ein offenes Geheimnis, dass die Planungsgruppe des Bündnisses überwiegend aus Personen besteht, die man auch aus dem lokalpolitischen Umfeld kennt.
Meine Befürchtung war, dass Vertreter der Grünen oder SPD die Bühne nutzen würden, um gegen die CDU und Friedrich Merz auszuteilen. Dass das Bündnis dieser Versuchung widerstanden hat, spricht für seine Glaubwürdigkeit – und zeigt, dass es tatsächlich um den Schutz der Demokratie als Ganzes geht. Mein Eindruck ist, dass dies vor allem dem Moderator Josef Wagener zu verdanken ist, der offenbar vorerst die Rolle von Detlef Laumann übernommen hat.
Meiner Meinung nach gehören politische Auseinandersetzungen in die Parteien. Bürger sollten sich in den bestehenden Parteien organisieren, dort für ihre Ziele streiten und sich engagieren. Das Bündnis für Demokratie zieht selbst Energie aus der Parteienlandschaft, wenn es für Themen eintritt, die über das zentrale Anliegen – den Erhalt der Demokratie – hinausgehen.
Doch gestern ist dem Bündnis ein Kunststück gelungen: Es hat ein starkes Zeichen für Demokratie gesetzt, ohne dabei in parteipolitische Grabenkämpfe abzurutschen. Das lag auch an der Auswahl der Redner, die nicht aus der Lokalpolitik kamen, sondern andere gesellschaftliche Gruppen repräsentierten. Kirchliche Vertreter, Bürgervereine und insbesondere der emotionale Auftritt der syrischen Geflüchteten, deren Einbürgerungsprozess fast abgeschlossen ist, haben die Veranstaltung bereichert. Ihr bewegender Beitrag über ihre Ängste, aber auch ihre Hoffnungen, hat den Kern der Mahnwache auf den Punkt gebracht.
Wenn das Bündnis für Demokratie diesen Kurs beibehält – und vielleicht noch einen Schritt weiter geht, indem es nicht nur rechte Hetze thematisiert, sondern sich generell gegen Hetze und Extremismus positioniert – dann könnte ich mich als Unterstützer gewinnen lassen. Die Mahnwache gestern war aus meiner Sicht jedenfalls eine gesellschaftliche Bereicherung.
- Quelle(n): CASNews
Autor

Nils Bettinger
Gründer und Redaktionsleiter.
Hält den Kopf für alles hin.
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